Patienten wollen Bescheid wissen. Kein Problem: Dafür haben wir den Medizinischen Beratungsdienst der Zahnärzte (MDZ) eingerichtet. Aktuelle Infos rund um Zähne, Behandlungsmethoden, gesetzliche Regelungen und neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Zahnmedizin. Verständlich erklärt von Spezialisten.
Der DZV-Patientenservice bietet dem Patienten eine fundierte Ergänzung zur Beratungsleistung seines Zahnarztes.
Richtige Zahnpflege - Fragen und Antworten
Über die richtige Zahnpflege gibt es viele Informationen, doch was ist richtig? Hier die häufigsten Fragen und Antworten.
Welche Hilfsmittel werden benötigt?
Zur richtigen Zahnpflege braucht man in der Regel eine Zahnbürste mittlerer Härte, fluoridierte Zahnpasta und Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten. Diese drei Hilfsmittel sind mit weitem Abstand die Wichtigsten. Eine zusätzliche Mundspüllösung ist nicht nötig und ersetzt nicht die mechanische Zahnzwischenraumpflege mit Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten.
Wie oft und wie lang sollte man die Zähne pflegen?
Nach wie vor gilt immer noch die Regel 2-3 Mal täglich mindestens 2 Minuten die Zähne putzen. Dazu sollte man 1 x täglich die Zahnzwischenräume putzen. Dieser Vorgang dauert wenn man geübt ist auch nur eine gute Minute pro Kiefer. Insgesamt nimmt die gute Zahnpflege also ca. 4-5 Minuten in Anspruch.
Putzt man besser vor oder nach dem Essen?
Abends sollte auf jeden Fall nach dem Essen geputzt werden, am besten kurz vor dem Schlafen. Morgens scheint die Endscheidung auch für Experten schwieriger zu sein. Favorisiert wird aber auch dann das Putzen nach dem Essen. Allerdings sollte zwischen dem letzten Bissen oder Schluck gezuckertem Kaffee und der Zahnpflege eine Pause von ca. 15-20 Minuten. eingehalten werden, damit der Speichel Zeit hat die, von den Bakterien gebildeten Säuren abzubauen. Das ist morgens häufig schwierig umzusetzen, sollte aber niemanden von der Zahnpflege abhalten.
Wie schafft man es nun diese Regeln einzuhalten?
Den inneren Schweinehund zu überwinden ist manchmal wirklich schwer. Wichtig ist es, die immer gleiche Routine einzuhalten. Also nicht einmal vor, einmal nach dem Essen putzen oder mal oben mal unten anfangen, auch nicht mal ein wenig kürzer und am nächsten Morgen wieder länger. Das ist einerseits psychologisch nicht sehr günstig und andererseits wird der Zahnbelag mit voranschreitender Zeit immer widerstandsfähiger. Ein Belag, der 24h an einem Zahn anhaftet ist mit den Mitteln der häuslichen Zahnpflege fast nicht mehr zu entfernen.
Helfen kann da das Smartphone mit Erinnerungsapp. Durch kleine Belohnungen von z.B. durch das Sammeln von Sternchen oder Bildern (z.B. bei für Kinder) kann das Belohnungssystem aktiviert werden, welches dann an schwereren Tagen den Kampf gegen den Schweinehund unterstützt. Zur Kontrolle der Zahnputzzeit hilft die gute alte Sanduhr oder ein Timer. Leider ist man nicht in der Lage die Putzzeit richtig einzuschätzen. Studien haben herausge-funden, dass einer Selbsteinschätzung von ca. 140 Sekunden nur ca. 80 Sekunden tatsächliche Putzzeit gegenüberstehen. Das reicht leider nicht.
Brauche ich eine elektrische Zahnbürste?
Moderne elektrische Zahnbürsten arbeiten mit ca. 40.000 Schwingungen pro Minute. Sie entfernen mehr Belag in der gleichen Zeit als die Handzahnbürste. Das ist ein Vorteil. Auch der häufig eingebaute Timer und eine Anpressdruckkontrolle sind von Vorteil. Prinzipiell sind aber Elektrische- und Handzahnbürsten bei korrekter Anwendung beide in der Lage die Zähne gleichwertig zu reinigen. Mit der Hand dauert es nur ein wenig länger. Der entscheidende Faktor ist jeder selber! Übrigens auch die teuerste elektrische Zahnbürste ersetzt nicht die Zahnseide!
Welche Zahnpasta sollte ich verwenden?
Die Frage wird häufig überschätzt. Wichtig ist, dass die Zahnpasta Fluorid enthält. Das hat auch die Stiftung Warentest so festgestellt und alle Zahnpasten ohne Fluorid direkt als mangelhaft bewertet. Ein anderer wichtiger Einflussfaktor ist der Abrasionsgrad einer Zahnpasta, den man leider nicht auf der Tube erkennen kann. Er sollte nicht zu hoch sein um nicht auf Dauer die Zahnhartsubstanz zu schädigen. Die meisten Zahnpasten mit einem „aufhellenden“ Effekt sind eher grob. Diese Pasten sollte man meiden. Allerdings gibt es auch Zahncremes mit Enzymen, welche die Farbauflagerungen schonend vom Zahn lösen. Diese Cremes sind häufig etwas teurer als andere.
Was kann ich sonst noch tun?
Der am meisten unterschätzte Faktor sind die eigenen Ernährungsgewohnheiten. Diese beeinflussen sowohl die Bildung des Zahnbelags als auch die Säureproduktion der Bakterien entscheidend. Auch hier sollte man den inneren Schweinehund überwinden. Aber das ist gar nicht so schwer. Mit etwas Disziplin sollte es zu schaffen sein. Hier 2 Tipps, die leicht in den Alltag zu integrieren sind:
Weniger Zwischenmahlzeiten. Versuche zwischen den Hauptmahlzeiten möglichst lange ohne Essen oder gezuckerte oder säurehaltige Getränke auszukommen.
Doch gesündigt? Ein einfaches zuckerfreies Kaugummi oder Lutschbonbon regt die Speichelbildung an und neutralisiert die endstehenden Säuren. So kann sich der Zahn schneller wieder erholen.
Und sonst? Besuch doch mal deinen Zahnarzt. Er kann in Rahmen einer professionellen Zahn-reinigung Deine Zahnpflegegewohnheiten analysieren und verbessern. Mit Hilfe der professionellen Zahnreinigung lassen sich die Stellen reinigen, die man selber oftmals nicht ausreichend erreicht. Auch kann man die Zähne durch eine intensive Fluoridierung auf die nächsten Angriffe vorbereiten.
Weitere detaillierte Informationen finden Sie auf unserer speziell für Patienten eingerichteten Homepage www.mdz-online.de
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